Die Bau- und Bemaltipps gibt es ab sofort als achtseitige Broschüre + Begleittext!
Die Broschüre kostet 3,- Euro.
Weiter unten finden Sie einen ausführlichen Baubericht mit Bildern wie ein Resinbausatz gebaut und bemalt wird. Doch bevor Sie nach unten scrollen lesen Sie bitte den nachfolgenden Text, und schon bald heißt es auch für Sie...
Viele Modellbauer haben immer noch Vorurteile gegenüber Bausätzen aus Resin. Vielleicht hat der Eine oder Andere auch schon schlechte Erfahrungen mit einem Resin-Bausatz eines anderen Herstellers gemacht. Besonders die elende Schleiferei kann einen den Spaß an einem solchen Bausatz gründlich verderben. Die meisten anderen Hersteller konstruieren ihre Bausätze so, dass erst einmal einige Millimeter Material abgeschliffen werden müssen, um die Fensteröffnungen freizulegen. Auch mit der Passgenauigkeit ist es oft nicht weit her.
DAS MUSS NICHT SEIN!
Unsere Bausätze sind passgenau und schleifen ist normaler weise nicht nötig!
Die Teile werden so gegossen, dass Grate und Gusshäute auf ein Minimum reduziert sind. Ganz ohne Nacharbeit geht es bei unseren Bauteilen natürlich auch nicht -schließlich werden die Bausätze von Hand hergestellt, aber im Normalfall können die Gunsshäute problemlos mit einem Skalpell entfernt werden.
Geklebt wird mit Sekundenkleber. Auch das hört sich schwieriger an als es ist: Die Teile trocken zusammenfügen, dann einen Tropfen Sekundenkleber von hinten auftragen und fertig. Alternativ kann auch mit Sekundenkleber-Gel, Pattex oder Uhu-Hart gearbeitet werden.
Wie bei fast jedem Bausatz (und hier sind die aus “normalen” Kunststoff gefertigten nicht ausgenommen) müssen anschließend eventuell entstandene Fugen verspachtelt werden (wenn Sie exakt gearbeitet haben, sind im Normalfall keine Fugen zu sehen). Hierfür hat sich wasserverdünnbare Holzspachtelmasse aus dem Baumarkt bewährt.
Zum Bemalen des Modells sind alle üblichen Modellbaufarben geeignet. Werden zum Bemalen spezielle Modellbaufarben (z.B. Revell Aqua Color/Email Color, Humbrol, Tamiya etc.) verwendet, ist eine Grundierung nicht erforderlich. Wer Acrylfarben auf Wasserbasis verwenden will, sollte das Modell vorher grundieren damit die Farben besser haften. Geeignet ist z.B. Universalgrundierung in Spraydosen aus dem Baumarkt. Bei Kleinteilen kann man auf eine Grundierung verzichten.
Sie sehen also, einen Resin-Bausatz zu bauen ist keine Hexerei. Der Zeitaufwand ist zwar etwas höher als bei “normalen” Plastikbausätzen, aber dieser Mehraufwand
relativiert sich für die Modellbauer, die auch solche Bausätze trotz der bereits eingefärbten Bauteile zusätzlich noch bemalen. Auch ist hierfür kein besonderes Geschick erforderlich, jeder
der einen Plastikbausatz aus älterer Produktion bauen kann, wird auch mit unseren Resin-Bausätzen locker fertig!
Liebe Modellbaufreunde, ich möchte Ihnen an dieser Stelle ein paar Tipps und Ratschläge geben, wie Sie beim Bemalen Ihrer Modellhäuser bessere Ergebnisse erzielen können. Die vorgestellten Methoden sind zwar nicht neu, haben sich aber bei mir seit Jahren bewährt. Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich nur um die von mir persönlich bevorzugten Methoden handelt. Natürlich führen auch andere Wege ans Ziel und wenn Sie bisher mit Ihren eigenen Methoden zufrieden waren, sehe ich keinen Grund, warum Sie diese nicht auch weiterhin anwenden sollten. Aber vielleicht ist ja doch die eine oder andere Anregung für Sie dabei.
Grundsätzliches
Ich bemale prinzipiell alle Gebäude, auch solche aus Kunststoff –Spritzguß.
Zum Bemalen von Modellen aus Gießharz sind alle Modellbaufarben geeignet. Weil bei diesen Bausätzen viele Details nicht extra angeklebt werden müssen, bemale ich die Modelle erst nachdem sie komplett zusammengebaut sind. Spritzgußbausätze bemale ich vor dem Zusammenbauen. Bei einigen beschriebenen Methoden wird mit stark verdünnten Farben gearbeitet. Hier muss man darauf achten, dass die verwendete Verdünnung nicht die Untergrundfarbe auflöst. Deshalb empfiehlt es sich, zwei verschiedene Arten von Farben zu verwenden. Ich verwende für den Grundanstrich Emailfarben von Humbrol und Revell, für alle anderen Arbeiten wasserverdünnbare Acrylfarben. Für das Nachbehandeln der Dachflächen kommt schwarze Abtönfarbe zum Einsatz. Ich verwende nur Farben, die absolut matt auftrocknen, jede neu gekaufte Farbe wird vor der ersten Anwendung diesbezüglich getestet.
Grundanstrich
Als erstes wird das Modell mit den Grundfarben bemalt, also z.B. Weiß für die Putzflächen oder Braun für Holzteile. Ziegelmauern und Dächer streiche ich mit Revell 85, einen fast schon orangen Braun. Bereits beim Grundanstrich können mit der „Nass in Nass“ Methode interessante Effekte erzielt werden: Verwitterte Putzflächen und naturbelassene Materialien wie z. B. Holz oder Mauerwerk haben nie auf der ganzen Fläche den gleichen Farbton. Um diesen Effekt zu erreichen, trage ich zuerst die Grundfarbe auf. In die noch feuchte Farbe streiche ich mit dem Pinsel ganz wenig von einer anderen Farbe, so lange bis diese ineinander verlaufen sind ohne einen Mischton zu bilden. Etwas Verdünnung erleichtert diesen Vorgang. Zum Schluss bemale ich die Details wie Fensterrahmen oder Türbeschläge.
Lasieren
Nachdem der Grundanstrich mindestens 24 Stunden Zeit zum Trocknen hatte, kann mit dem Altern des Modells begonnen werden. Eigentlich ist der Begriff „Altern“ irreführend, denn was nun folgt ist weniger das Anbringen von Schmutzspuren, als vielmehr das Imitieren von Licht und Schatten. Machen Sie doch einmal folgendes Experiment: Nehmen Sie eine einfarbig Ziegelrot bemalte Dachhälfte eines H0, 0 oder TT Bausatzes. Nun gehen Sie bei Sonnenschein auf die Straße und suchen sich ein neu aussehendes Dach. Vergleichen Sie jetzt dieses Dach mit der mitgebrachten Dachhälfte. Letztere ist nach wie vor gleichmäßig rot. Beim echten Dach erscheinen die Spalten zwischen den Ziegeln schwarz, während die hervorstehenden Kanten heller sind. Diese Farbunterschiede existieren natürlich nicht wirklich, sondern sind das Ergebnis von Licht und Schatten. Die Erklärung dieses Phänomens ist ganz einfach: es ist nach heutigen Stand der Technik einfach nicht möglich z.B. eine Dachfläche 100% maßstäblich zu verkleinern. Die im Original oft nur wenige Milimeter breiten Spalten hätten im Modell Dimension im zehntel- oder gar hundertstel Milimeter Bereich. Analog gilt das eben beschriebene natürlich auch für Bretterwände, Türen, etc.
Eine Methode um diesen Effekt am Modell nachzuahmen ist, die sog. Lasur – Methode. Unter lasieren versteht man das Auftragen sehr stark verdünnter Farbe, die nur in den Vertiefungen haften bleibt. Meine Farbmischung besteht aus Revell Aqua Color Schwarz und Spiritus. Weil ich diese Farbe oft brauche, nehme ich eine alte Filmdose oder ähnliches und fülle sie etwa bis zur Hälfte mit Spiritus, dann noch einige Tropfen Schwarz und fertig ist die „Brühe“. Vor der ersten Anwendung sollte man an einem nicht benötigten Bauteil ausprobieren, ob die Mischung gelungen ist. Die Farbe darf keinesfalls decken, die Mischung stimmt, wenn die Farbe nach dem Trocknen nur noch in den Vertiefungen zu sehen ist. Obwohl es eigentlich selbstverständlich ist, erinnere ich daran, dass beim Arbeiten mit Brennspiritus kein Feuer in der Nähe sein darf, auch keine brennende Zigarette! Wenn alles in Ordnung ist, wird das Gebäude mit Ausnahme des Daches mit dieser Lösung gestrichen. An verputzten Wänden tupfe ich die Farbe mit einem Küchentuch wieder so weit ab, daß nur noch ein leichter Schleier übrig bleibt. Dächer behandle ich mit unverdünnter schwarzer Abtönfarbe. Die orange-braune Grundfarbe darf nicht mehr zu sehen sein. Noch bevor die Farbe zu trocknen beginnt, wische ich sie mit einem Küchentuch wieder weg, bis aus dem einst knallbunten Orange ein natürliches Ziegelrot geworden ist. Auch hier bleibt die schwarze Farbe nur in den Vertiefungen haften. Vor dem nächsten Arbeitsschritt sollte die Farbe wieder einen Tag Zeit zum Trocknen haben.
Granieren
Nach dem Lasieren sieht unser Modell schon recht natürlich aus, wirkt aber noch etwas zu dunkel. Sie erinnern sich, den Schatten haben wir, jetzt ist das Licht an der Reihe. Hierfür gibt es die Granier–Technik. Englischsprachige Modellbauer nennen diese Methode „dry brushing“, was oft wörtlich mit „Trockenbürsten“ übersetzt wird. Nun, wenn es wirklich schnell gehen muss, bevorzuge ich einen Fön zum Trocknen meiner Modelle. Aber Spaß bei Seite, der deutsche Fachbegriff ist „granieren“. Beim Granieren wird mit einem fast trockenen Pinsel nur so viel Farbe aufgetragen, dass diese nur an den Kanten und erhabenen Teilen haften bleibt. Der verwendete Farbton ist hier immer heller als die Grundfarbe. Ziel des Ganzen ist es, dass die Details stark an Plastizität gewinnen. Nach meiner Erfahrung eignen sich zum Granieren nur die Emailfarben von Humbrol und Revell. Mit Farben anderer Hersteller habe ich keine guten Ergebnisse erzielt. Das ist aber nur meine persönliche Meinung. Geeignete Pinsel sind ca. 0,5 – 1cm breite Flachpinsel. Kaufen Sie die beste Qualität die Sie bekommen können! Ich behaupte ohne zu Übertreiben, beim Granieren gilt die Regel: je besser der Pinsel, desto besser ist das Ergebnis. Wie bereits erwähnt, muss der Pinsel beim Streichvorgang möglichst trocken sein. Daraus folgt, dass auch die verwendete Farbe (fast) trocken sein muss, deshalb rühre ich die Farbe vor dem Entnehmen nicht um. Mit einem Zahnstocher oder Nagel entnehme ich etwas von der dicken Farbpaste, die sich am Grund der Farbdose abgesetzt hat, je dicker die Farbe desto besser. Diese Farbe gebe ich auf ein Stück Sperrholz oder Karton. Es empfiehlt sich, die selbe Farbe wie beim Grundanstrich der zu behandelnden Fläche zu verwenden. Diese Farbe helle ich mit Weiß, das ebenfalls mit einem Nagel entnommen wurde, auf. Nachdem der Karton einen Großteil der in der Farbe enthaltenden Verdünnung aufgesaugt hat, wird der Pinsel in die fast trockene Farbe getupft. Anschließend wischt man mit dem Pinsel so lange über ein Küchentuch, bis man glaubt, dass keine Farbe mehr am Pinsel ist. Wenn ich jetzt vorsichtig über das Modell streiche, bleibt der letzte im Pinsel enthaltene Rest Farbe wie gewünscht an den Kanten und Details haften. Als letzten Schliff bei Gebäuden mit Ziegelmauerwerk lasse ich stark mit Wasser verdünnte beige-braune, eventuell auch leicht aufgehellte schwarze Farbe in die Mauerfugen laufen. Das hier beliebte Weiß ist meiner Meinung nach völlig ungeeignet, die wenigsten Mauerfugen sind weiß (seltene Ausnahmen wie z.B. in Norddeutschland einmal außer acht gelassen), außerdem würde die Mauer dann einfach zu hell.
Nun sind die Modellhäuschen also fertig. Weil es schade wäre, die neuen Schmuckstücke nun einfach auf eine Grasmatte zu stellen, mit Zaun drumrum und ein paar Bäumchen daneben, folgen nun noch einige Tipps, wie Sie Ihre Modellbahn mit einfachen Mitteln realistischer gestalten können:
-Der Baustil der Gebäude muss zueinander passen (keine holländische Windmühle neben dem Schwarzwaldhaus)
-Bei Fachwerkhäusern: keine Stadthäuser (erkennbar an den überkragenden Obergeschossen) im Dorf! Hier wird meiner Meinung nach am meisten Pfusch betrieben!
-Beim Aufstellen der Häuser und bei Straßen rechte Winkel vermeiden
-Auch hohes Gras darstellen ( mit langfaserigen Matten oder elektrostatisch aufgetragen)
-Sich für eine Art Belaubungsmaterial entscheiden (z.B. entweder Mikroflocken oder Silflor oder Heki-artline) etc.
-Auf natürlichen Farbton des verwendeten Landschaftsgestaltungsmaterials achten
-Nicht mit „Grünzeug“ sparen
Mein bester Rat kommt zum Schluß: Wenn Sie eine Modellbahn bauen wollen und nach Ideen und Anregungen zur Landschaftsgestaltung suchen: Niemals andere Anlagen als Beispiel nehmen! Alle Modellbauer machen Fehler (auch ich), diese Fehler werden oft nicht bemerkt, aber unbewusst kopiert. Als Beispiel sei hier die Farbe einer Sommerwiese zu nennen. Diese sind auf vielen Anlagen oft graubraun anstatt saftig grün. Ein Modellbahner hat es vom anderen abgeschaut und die Industrie hat es dann übernommen (erst in letzter Zeit ist hier eine Trendwende erkennbar). Gehen Sie raus in die Natur, sehen Sie sich die Häuser in den Dörfern genau an, achten Sie auch auf scheinbar unwichtige Details und machen Sie viele, viele Fotos. Wenn Sie sich dann beim Bau der Anlage ständig fragen, ob das was Sie gerade gestalten auch seine logische Berechtigung hat, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Basteln und Gestalten!
Als Beispiel dient uns der H0-Bausatz Art. 1-001 “Hinterhof-Waschhaus mit Anbau”.
Die Folgenden Arbeitsschritte können selbstverständlich auch bei anderen Bausätzen angewendet werden!
Und so präsentieren sich die Bauteile nach dem Auspacken:
Der erste Schritt ist das Entfernen der Gußgrate. Hier gibt es drei Möglichkeiten: Das Entgraten mit einer Feile, mittels Schaben mit einem Skalpell oder das Abziehen
auf Schleifpapier. Sollten Sie sich für Schleifen entscheiden, beachten Sie bitte dass Schleifstaub beim Einatmen gesundheitsschädlich ist (das gilt übrigens generell für alle Arten von
Schleifstaub). Ich persönlich bevorzuge deshalb das Abschaben mit dem Skalpell weil die abgetragenen Späne größer sind als bei den anderen Methoden und sie sich deshalb leichter entfernen
lassen.
Fenster werden ebenfalls am sinnvollsten mit dem Skalpell entgratet.
Meiner Meinung nach ist es nicht notwendig dass die Rückseite der Teile plangeschliffen wird, die leichten herstellungsbedingten Buckel sind nach dem Zusammenbau auf der Innenseite des Modells und
nicht mehr zu sehen.
Anschließend werden die Bauteile miteinander verklebt. Hierbei ist die in der Bauanleitung angegebene Reihenfolge unbedingt einzuhalten.
Als Kleber hat sich Sekundenkleber bestens bewährt. Die Teile werden mit dickflüssigen Sekundenkleber (Gel) zusammen geklebt. Stellt man sie dabei auf kariertes Papier, kann anhand der Gitterlinien
die Rechtwinkligkeit leicht überprüft werden. Sollten die Teile nicht so recht halten wollen (was besonders bei größeren Teilen vorkommen kann), hilft es wenn von hinten zusätzlich flüssiger
Sekundenkleber aufgetragen wird. Gummibänder helfen die Teile zusammenzuhalten bis der Kleber abgebunden hat. Bei sehr großen Modellen (besonders in Baugröße 0) können die Klebestellen innen mit einer Niedertemperatur-Klebepistole verstärkt werden. Zusätzlichen Halt geben Zahnstocher
oder Schaschlikspieße die in den noch nicht erkalteten Kleber gedrückt werden. Bild 3 zeigt die Innenseite eines entsprechend behandelten Spur 0 Modells.
Das Modell ist nun im Rohbau fertig. Bei genauer Betrachtung wird man eventuell feststellen, dass sich (besonders an den Mauerkanten) noch kleine Spalte befinden. Eventuell sind auch ein paar kleine Löcher zu entdecken, die durch Luftblasen beim Gießen der Bauteile entstanden sind. Hier kommt Spachtelmasse zum Einsatz. Ich persönlich bevorzuge die “Holzpaste” der Firma Clou. Sie ist wasserverdünnbar, stinkt nicht und in fast jedem Baumarkt erhältlich.
Wie man auf dem Foto sehen kann, hält sich diese Arbeit in Grenzen, die entsprechenden Stellen sind durch Pfeile gekennzeichnet. Unsere Bausätze sind sehr passgenau und Luftblasen kommen kaum vor!
Kommen wir nun zum Bemalen, Grundsätzliches hierzu haben Sie ja schon oben im Haupttext gelesen.
Für den Grundanstrich verwende ich Revell Email-Farbe. Als Verdünner bevorzuge ich einfaches Feuerzeugbenzin, das ist billiger und stinkt weniger als der originale
Verdünner von Revell.
Die Ziegelwände erhalten einen Anstrich im Farbton “85 Braun“, das Dach in “9 Anthrazit“. Die Treppenstufen und der Schornstein werden in “89 Beige”, die Türen in “57 Grau”
grundiert.
Nachdem der Grundanstrich einen Tag Zeit zum Trocknen hatte, werden die Mauern satt mit dunkelgrauer oder schwarzer Abtönfarbe eingestrichen. Die Abtönfarbe muss sofort mit einem Lappen wieder entfernt werden, und zwar bevor sie angetrocknet ist! Deshalb empfiehlt es sich nicht das ganze Modell auf einmal, sondern erst einmal nur eine Seite anzumalen. Auch die Treppe wird auf diese weiße behandelt. Den fertigen Anstrich (die Farbe ist jetzt nur noch in den Fugen) vor dem nächsten Arbeitsschritt mindestens eine Stunde trocknen lassen.
Das Modell ist jetzt noch etwas zu dunkel, deshalb werden die Mauersteine noch etwas aufgehellt. Hier kommt wieder die Grundfarbe Revell 85 zum Einsatz. Ein Klecks
davon kommt auf ein Stück Karton oder Sperrholz, der Pinsel wird kurz eingetaucht und anschließend sofort wieder abgewischt. Dann werden die zu behandelnden Mauerteile vorsichtig überstrichen. Die
Farbe darf dabei keinesfalls in die Fugen geraten! Anschließend hellt man die braune Farbe mit etwas Revell “5 Weiß” auf und wiederholt den Vorgang.
Das Dach wird auf die gleiche Weiße behandelt, als Farbe empfiehlt sich Revell “75 Steingrau”.
Im nächsten Schritt werden die Türen und der Schornstein behandelt. Sie erhalten eine Lasur aus mit Brennspiritus verdünnter Revell Aqua Color “8 Schwarz”. Spiritus hat gegenüber Wasser den Vorteil, dass er wesentlich schneller verdunstet. Nach dem Trocknen werden die Kanten wie oben beschrieben aufgehellt (graniert).
Für die Fallrohre wird der im Bausatz beiliegende Draht entsprechend gebogen. Nach ein paarmal zurecht biegen hat er die richtige Form und wird an die Fassade geklebt. Wer es ganz genau nimmt, kann in die Dachrinne (die in unserem Fall bereits am Dach angespritzt ist, bei den meisten Bausätzen muss sie separat angeklebt werden) am unteren Ende ein Loch bohren, damit der Draht mehr Halt hat.
Bei den Fenstern habe ich mir das Bemalen gespart, der Farbton des Resins ist in diesem Fall genau richtig. Sie werden von hinten mit Sekundenkleber in die
Fensteröffnungen geklebt. Für die zurecht geschnittenen Folienstücke ist Sekundenkleber dagegen tabu, hier ist Alleskleber besser geeignet. Mit einem Zahnstocher fällt das Auftragen auf die Fenster
leicht, anschließend muss nur noch die Folie aufgelegt werden. Es genügt übrigens vollkommen, wenn nur der äußere Fensterrahmen mit Klebstoff dünn bestrichen wird, die Sprossen kann man sich sparen.
Somit wird vermieden, dass der Kleber vorquillt und auf der Scheibe Flecken erzeugt.
Brauchbare Vorhänge entstehen aus einem Stück mehrlagigen Klopapier, indem eine Lage abgezogen und entsprechend zurecht geschnitten wird. Ein Tropfen Alleskleber am oberen Fensterrand genügt zum
Fixieren.
Im letzten Arbeitsschritt wird die Treppe angeklebt und die restlichen Details bemalt. Nicht vergessen sollte man die Kanten der Dächer und die Fenstersimse. Die Innenseiten von Dachrinnen und Schornsteinen werden grundsätzlich Matt-Schwarz ausgemalt um den Eindruck zu erwecken sie wären hohl. Die Fensterscheibe des Dachfensters hingegen imitiert man mit glänzend schwarzer Farbe (zur Not tut es auch ein schwarzer Filzstift). Auch hier wird nicht vorhandene Tiefe vorgetäuscht.
Um zu zeigen wie einfach es ist ein Modell zu bemalen dessen Vorbild eine Holzverschalung hat, dient uns als zweites Beispiel der Bausatz Art. 1-017.
Um Wiederholungen zu vermeiden werden Arbeitsschritte und Techniken die bereits beim Waschhaus zur Anwendung kamen, hier nur kurz erwähnt.
Der Grundanstrich der Dächer erfolgt wieder mit Revell Email Farbe 85. Die Holzteile werden ungleichmäßig nass- in- nass mit Revell 75 und 89 gestrichen. Die Streifen sollten von oben nach unten und nicht quer verlaufen. Anschließend wird “Weiß 5” ungleichmäßig streifig aufgetragen.
Das Dach wird wie die Mauern vom Waschhaus mit schwarzer Abtönfarbe behandelt.
Die Bretter erhalten eine Lasur aus in Spiritus aufgelöster schwarzer Revell Aquacolor. Es empfiehlt sich, die Lasur vorher auf einem Abfallstück zu testen. Die Brühe wird so aufgepinselt, dass sie nicht über die Dächer läuft. Leichtes hin und her schwenken garantiert einen gleichmäßigen Verlauf. Weil Spiritus wesentlich schneller verdunstet als Wasser, dauert dieser Vorgang nur wenige Minuten. Wegen der Brandgefahr hierbei bitte nicht rauchen!!!
Die Bretter sehen jetzt richtig schön verwittert aus. Sollte die weiße Farbe zu dominant seit, können die entsprechenden Stellen mit etwas Revell “87 Erdfarbe” überpinselt werden. Darauf achten, dass die Farbe nicht in die Fugen gerät!
Das Dach wird wie die Mauern vom Waschhaus graniert. Beim letzten Graniervorgang wird das Braun mit sehr viel Weiß aufgehellt.
Die Kanten der Dächer werden mit Revell 87 eingefärbt und die Kanten der Tore schwarz unterlegt. Als letzten Arbeitsschritt werden die Eisenbeschläge (Scharniere) mit einem wasserfesten Filzstift geschwärzt.
Benötigt werden: Ein fusselfreies Tuch, ein Borstenpinsel, Wasser und ein Schulfarbkasten.
Als erstes wird die Putzfläche grundiert. In unserem Beispiel wurde hellbeige Abtönfarbe verwendet. Die oben empfohlenen Emailfarben sind natürlich auch geeignet.
Danach wird die Putzfläche nicht deckend eingepinselt. Ich bevorzuge die Farben Schwarz, Ocker und Grün. Sie werden unregelmäßig ineinander fließend aufgetragen, schwarz sollte dominieren.
Anschließend wird die Farbe sofort bevor sie getrocknet ist mit dem Tuch soweit abgetupft, dass nur noch ein Schleier übrig bleibt. Der Vorteil der Malkastenfarbe ist, dass sie sich auch noch anlösen lässt wenn sie bereits leicht angetrocknet ist, so kann mit einem nassen Pinsel zu viel aufgetragene Farbe leicht wieder entfernt werden.
Beim Bemalen der Fachwerkbalken ist es normal, dass ab und zu etwas Farbe daneben geht.
Einfacher als das Ausbessern mit Farbe (was natürlich auch möglich ist), ist folgender „Trick“: Die daneben gelaufene Farbe wird mit einem Bastelmesser abgeschabt. Besonders geeignet ist ein Skalpell mit halbmondförmiger Klinge.
Der leichte Farbunterschied zwischen der Putzfarbe und dem freigelegten Resin ist nur minimal und verschwindet nach dem Patinieren.
So sieht das Modell aus, wenn es nach der oben beschriebenen Methode patiniert wurde. Auf dem zweiten Bild ist das fertig bemalte Modell zu sehen, auch hier wurden die Schritte weiter oben bereits beschrieben.