NEU IM ANGEBOT

BAUSÄTZE 0

Art. 5-53 "Fischerhütte"

BAUSÄTZE H0

Art. 1-151 "Hinterhaus mit Brandmauer"

 

 

Die  linke Anlagenhälfte

...ist zum Rangieren da

Aufmerksame Leser werden es sicher bemerkt haben: Die im Schlusswort von Teil 2 erwähnte "Rangieranlage" ist von der Homepage verschwunden. Und nicht nur von da, auch in Wirklichkeit existiert sie nicht mehr. Der erwähnte Kellerraum war einfach kein geeignetes Domizil für eine Modellbahn. Wer will schon im Winter neben Grill, Gartenstühlen und sonstigen Sperrgut "mit der Modelleisenbahn spielen"? Mehr als ein Rohbau kam deshalb nie zustande.
Statt Keller entrümpeln habe also kurz entschlossen nach vier Jahren Bedenkzeit mein Arbeitszimmer aufgeräumt. Und siehe da: der Platz reicht doch für eine Erweiterung der Anlage "Hanullingen". Ganz ohne Umbauten und Kompromisse ging es dann aber doch nicht. Die bereits vorhandenen herausnehmbaren Teile zum Schattenbahnhof an der gegenüberliegenden Wand haben sich nur an der Fensterseite bewährt. Die Zimmertür öffnet nach innen, was zur Folge hat dass sie bei Betrieb geschlossen bleiben muss. Will jemand rein oder raus, muss das Teilstück jedesmal entfernt werden. Und so kam es, dass ich auf der Anlage genau einmal Betrieb gemacht hatte, nämlich beim Funktionstest nach der Fertigstellung. In den vier Jahren danach nie wieder. Deshalb habe ich jetzt die Tür ausgehängt und einen Vorhang angebracht. Im Keller liegt sie jetzt friedlich auf dem Torso der Rangieranlage, von der zuvor die Gleise und Weichen entfernt wurden. Konsequenter Weiße ist das Verbindungsstück zwischen rechter und linker Anlagenhälfte an der Türseite jetzt fest installiert. Anfängliche Bedenken, ob es meinen Kopf gut bekommt ständig drunter wegtauchen zu müssen, haben sich als unbegründet erwiesen. Es klappt vorzüglich. Herausnehmbar bleibt das Teilstück auf der Fensterseite, was voraussichtlich nicht oft der Fall sein wird. Zweimal im Jahr zum Fensterputzen muss genügen. Durchgestaltet wird es jedenfalls nicht. 

 

 

 

Platz ist jetzt also da. Nur: was fängt man damit sinnvoll an? Der vor Jahren am Anfang geplante Endbahnhof wäre auch jetzt noch meine erste Wahl gewesen. Ursprünglich wollte ich auf dem Landschaftsteil eine Stichstrecke abzweigen lassen. Auf der jetzt neu hinzukommenden Anlagenhälfte wäre dann oben der Endbahnhof und unten der Schattenbahnhof. Treue Leser erinnern sich: ich habe die Idee dann fallen lassen weil die ansteigende Stichstrecke die Möglichkeiten in der Landschaftsgestaltung stark eingeschränkt hätte. Sie wäre zu dominant geworden. Aus damaliger Sicht war das sicher richtig, heute bereue ich den Entschluss. Der Endbahnhof bleibt mir also verwehrt. Zweite Wahl ist das Industriegebiet mit Gleisanschlüssen. Aber auch das ist nur mit einer Stichstrecke realisierbar. Störendes Element ist auch hier der darunter liegende Schattenbahnhof. Was  diesen betrifft werde ich aus leidvollen Erfahrungen mit früheren Anlagen keine Kompromisse mehr eingehen. Ein Schattenbahnhof muss bei mir prinzipiell am vorderen Anlagenrand bequem erreichbar sein. Auf irgend welche kaum zugänglichen Kompromisse, am Ende noch mit langen ebenfalls kaum erreichbaren Zufahrten im Untergrund, lasse ich mich nicht mehr ein. Überhaupt vermeide ich Tunnels wo es nur geht, denn wenn mal eine Störung auftritt, dann immer da wo man nicht hinkommt. Das ist anscheinend ein Naturprinzip. Aber muss ein Schattenbahnhof denn wirklich immer im „Schatten“, also im Untergrund sein? Und wie viele Gleise brauche ich denn eigentlich wirklich? In meinem Fall genügen deren zwei. Gezwungener Maßen, zugegeben. Deren Aufgabe ist lediglich, einen Zug abstellen zu können, während der andere seine Runde durch den Landschaftsteil dreht. Zähle ich dann das Abstellgleis für die Rangiergarnitur dazu, sind es sogar drei. Damit das Konzept nicht zum völlig sinnbefreiten Idiotenkreis verkommt, dient das herausnehmbare Teilstück am Fenster als Szenentrenner. Auf diesem Teilstück ist auch das bereits erwähnte Abstellgleis der Rangiergarnitur (Pfeil). 

 

 

Auf dem dritten Bild sieht man die bereits verlegten Gleise der Ringstrecke, denn ein „Schatten“bahnhof im konventionellen Sinn ist es nicht. 

 

 

Einen Nachteil will ich allerdings nicht verschweigen: will ich das Potential der Anlage zum Rangieren voll ausnutzen, müssen die Gleise der Ringstrecke leergeräumt werden. Leergeräumt bedeutet: die Züge müssen von Hand entfernt und anderswo untergebracht werden. Ist nichts mehr im Weg, gestaltet sich der Betrieb wie folgt:

 

Der Zug verlässt das Abstellgleis und dreht eine Ehrenrunde durch den Landschaftsteil. 

 

Der erste Wagen wird auf Gleis 1 der unteren Ebene abgestellt. Hier werde ich mir vom gestalterischen Standpunkt noch etwas einfallen lassen. Eventuell wird es ein Freiladegleis mit Rampe. 

 

Anschließend erklimmt der Zug die Steigung zum Ziehgleis auf der oberen Ebene. Eventuell entsteht hier bereits der erste Gleisanschluss.

 

Danach werden die restlichen Wagen an die verbleibenden Gleisanschlüsse verteilt und die Lok kehrt zurück auf ihr Abstellgleis.

 

Auf diese Weiße findet ein echter Point-to-Point Betrieb ohne wirklichkeitsfremden „Kreisverkehr“ statt. Zum besseren Verständnis des Betriebskonzepts hilft folgendes Gedankenspiel: man stelle sich vor dass die Anlage an der gestrichelten grünen Linie aufgeschnitten wird. Die beiden Teile werden dann nach links und rechts weggeklappt. Die Weiche roter Pfeil fällt weg, das Gleis blauer Pfeil wird verlängert. Es entstünde eine 60cm tiefe und etwa 9 Meter lange Anlage ohne Kreisverkehr, links der Rangierteil, in der Mitte der Landschaftsteil mit Dorf und rechts das Abstellgleis im nicht durchgestalteten Anlagenteil. 

 

Natürlich können (und werden) auch gleichzeitig Wagen von den Ladestellen abgezogen werden. Das auf den Schmierzetteln graphisch darzustellen habe ich mir gespart, es wäre zu verwirrend geworden. Jeder der schon einmal auf einer Modellbahn rangiert hat, kann sich aber sicher vorstellen wie es von statten geht.

Soviel zur Theorie. Wie die Verbindungsstrecke zum Industriegebiet entsteht, zeige ich im nächsten Teil.

Es geht aufwärts

Am Anfang noch ein paar Sätze zum verwendeten Gleismaterial. Als Gleismaterial habe ich das von Piko gewählt, weil es einen guten Kompromiss zwischen günstigen Preis und akzeptabler Optik bietet. Zwar sind die Weichen nach heutigen Maßstab nicht superschlank und das Profil ist mit 2,5mm recht hoch, aber vom optischen Eindruck her immer noch um Längen besser als die 15° Weichen fast aller anderen Hersteller. Beides fällt in einem Gewerbegebiet nicht weiter auf, ich habe da schon Weichen gesehen die von einer Straßenbahn kommen könnten.  

 

Auch das hohe Profil ist unter Asphalt bzw. Kopfsteinpflaster kaum zu erkennen. Natürlich hätte ich gerne die Weichen und Gleise von Weinert verwendet, dann hätte das Zimmer aber mindestens doppelt so lang sein müssen. Es wird dieses mal auch kein superdetailliertes Diorama wie der Landschaftsteil auf der gegenüber liegenden Seite, sondern eine Low-Tech Anlage bei der der Fahrspass im Mittelpunkt steht. Auch das restliche Material ist weitgehend "von der Stange", und zwar aus folgendem Grund: in einem Buch das ich einmal gelesen habe, hat ein Manager den Anspruch immer 100% perfekt sein zu wollen in Frage gestellt. Er behauptet, dass bei einem beliebigen Projekt immer die ersten 80% der Arbeit 20% der Zeit beanspruchen, während die restlichen 20% der Arbeit 80% der Zeit verschlingen. Eine Erfahrung, die ich durchaus bestätigen kann. Deshalb wird es auf dieser Anlagenseite auch keine Gimmicks wie drehbare beleuchtete Weichenlaternen und farblich einzeln abgesetzte Ziegelsteine geben. Ich werde mir aber Mühe geben, dass der optische Eindruck trotzdem überzeugt!

Zurück zu den Weichen. Die Piko Weichen bieten noch weitere Vorteile: sie können von Hand gestellt werden, sie sind auch ohne Herzstückpolarisierung problemlos befahrbar und der Strom fließt über die Weichenzungen zuverlässig immer in die richtige Richtung. Gerade letzteres war mir wichtig, ich hasse Kabelsalat. Hier genügt an einem beliebigen Gleisende jeweils ein Plus- und Minusanschluss, die beiden Kabel an den Trafo geklemmt, und fertig. Zur Sicherheit werde ich noch ein paar weitere Stromzuführungen anlöten, im Probebetrieb hat es aber auch mit nur einer geklappt. Abschaltbare Gleise benötige ich in der oberen Ebene nicht, es ist sowieso immer nur eine Lok unterwegs. Lediglich die beiden Gleise der Ringstrecke und das Abstellgleis der Rangiergarnitur sind abschaltbar. Alles in allen ein erfreulich geringer Aufwand.

 

Die Rampe habe ich aus 2mm Polystyrol zusammen geklebt und mit zurecht geschnitzten Abfallstücken Styropor bzw. Styrodur unterfüttert. Anschließend bekam sie einen dunkelgrauen Anstrich, damit nach dem Schottern kein Weiß mehr durchscheint falls später einmal ein paar Steinchen ausbrechen sollten. Aus dem selben Grund habe ich auch das gesamte Gelände mit grauer Abtönfarbe grundiert. Gleise und Weichen wurden probehalber zusammen gesteckt und dann aufgeklebt. Damit es später keine böse Überraschung gibt, habe ich die Weichen vor dem Einbau bemalt und auf Funktion getestet. Die restlichen Gleise werden später bemalt. Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, dass der Gleisplan auf der oberen Ebene nicht mit den oben gezeigten Zeichnungen übereinstimmt. Auf das Umfahrgleis habe ich verzichtet um mehr Platz für die Gebäude zu schaffen. Ursprünglich waren Gleisanschlüsse in beiden Richtungen vorgesehen, jetzt nur noch in eine Richtung. Um einen Denkfehler auszuschließen, habe ich mit einem Dutzend Güterwagen einen kompletten Rangierdurchgang durchgespielt und festgestellt dass es auch ohne Umfahrgleis geht, wenn die zuzustellenden Wagen vorher unten geparkt werden. Ich habe nicht den blassesten Dunst ob das auch wirklich vorbildgerecht ist, aber es funktioniert und das genügt mir. 
Noch nicht fest steht, welche Gebäude aufgestellt werden, ich bin da noch am experimentieren. Deshalb sind die Anschlussgleise auch noch nicht festgeklebt. Die auf den Fotos zu sehenden Modelle sind noch nicht fest eingeplant. 

 

Schöner wohnen mit Resin

Auch wenn ich die Anlage wegen der fehlenden Zerlegbarkeit nicht auf Austellungen zeigen kann, soll sie doch zum Präsentieren meiner Bausätze dienen. Fotos die meine Bausätze in ihrer natürlichen Umgebung zeigen, werden immer gebraucht. Leider ist der Landschaftsteil hierfür nur eingeschränkt  geeignet. Ich hatte damals nur wenige Bausätze im Programm, die meisten Gebäudemodelle entstanden deshalb als Einzelstücke im Selbstbau. Mittlerweile hat sich das geändert, ich kann aus bald 100 Bausätzen die geeigneten Modelle auswählen. Auch die auf den Fotos zu sehenden Faller und Auhagen Wohnhäuser werden noch durch Eigenkreationen ersetzt. Auf der linken Anlagenhälfte sind dann ausschließlich Gebäudemodelle von Müllers-Bruchbuden. Die Modelle sind größtenteils noch im Rohzustand, die Stützmauern und Gleise sind noch nicht fest installiert und ein wenig Kitbashing ist auch dabei. Es gibt viel zu tun, packen wir`s an!

Der Fabrikkomplex in der hinteren linken Ecke hatte noch nicht die gewünschte wuchtige Wirkung. Ich habe deshalb kurz entschlossen ein höheres Gebäude als Halbrelief gebaut und weil der Aufwand nur geringfügig größer ist auch gleich als Bausatz heraus gebracht (Art. 1-94). Jetzt sieht das Areal genau so aus wie ich es mir vorgestellt hatte.  

Drunter und drüber

Vor der Brücke und den Stützmauern habe ich mich mal wieder lange gedrückt. Der Einschnitt ist ungewöhnlich schmal, muss aber eine gewisse Mindesthöhe aufweisen weswegen die zuerst geplante Blechträgerbrücke nicht in Frage kommt. Ich habe mich deshalb für eine einfache Stahlträgerbrücke entschieden. Dazu später mehr. Die Stützmauern sollten sich optisch von den reichlich vorhandenen restlichen Mauern unterscheiden, meine Wahl fiel deshalb auf Beton. Meine anfänglichen Bedenken, ob eine Betonstützmauer in Wirklichkeit dem Druck des Erdreichs stand halten würde, erwiesen sich nach ausgiebiger Vorbildrecherche als unbegründet. Hoffe ich zumindest, den ich bin weder Statiker noch Bauingenieur. Sie entstanden aus Auhagen Sichtbeton-Platten die etwas überschliffen wurden, damit die Fugen der Bretterverschalung nicht zu dominant sind. 

 

 

Gleise einschottern ist eine Arbeit die ich absolut nicht leiden kann, zumindest sobald Weichen im Spiel sind. Ein Steinchen am falschen Platz und nichts geht mehr. Deshalb wollte ich es schnell hinter mich bringen. Ganz so schnell ging es dann leider doch nicht, denn vorher mussten die Rampen und befestigten Fabrikhöfe gestaltet werden. Letztere sollten ursprünglich einen schön romantischen Kopfsteinpflaster Belag erhalten, was mir dann aber doch zu aufwändig war. Auch hier muss Beton genügen. Das Areal des Kohlehändlers und der Hof der kleinen Fabrik am Anlagenrand wurden bis zu den Schwellen mit 2,5 mm starken Schaumstoffplatten unterfüttert. Den eigentlichen Belag bilden beim Kohlehändler 0,5 mm Polystyrolplatten und bei der Fabrik dünne Pappe. 

Als Schotter habe ich TT Schotter von Auhagen verwendet und mit der bekannten Leimwassermethode befestigt. Zu meiner großen Erleicherung verlief der anschließende Probebetrieb reibungslos. Vorher wurden noch sämtliche Stützmauern vervollständigt und bemalt. 

 

Schwarzschotter...

...kann lästig werden. Durch Schwarzarbeit erworben kann er zu Gefängnis führen, auf der Modellbahn zum Glück nur zu Wutanfällen. Mittlerweile sind alle Gleise verlegt und festgeklebt, es ist sogar noch ein Abstellgleis im Vordergrund dazu gekommen. Leider war der Auhagen Schotter mittlerweile alle und ich hatte den Zettel mit der Artikelnummer verschlampt. Prompt war der bei Auhagen aus dem Gedächtnis nachbestellte Schotter nicht der den ich wollte (zu braun und zu kleine Körnung). Macht nichts, die Qualität ist hervorragend und bei einem späteren Projekt kann ich ihn sicher noch verwenden. Also ab in den Modellbahnladen und eine Großpackung Faller Premium-Gleisschotter gekauft. Farbe und Körnung passen ideal zum bereits verlegten Schotter. Als sich der Schotter nach dem Einnebeln mit entspannten Wasser schwarz färbte, hatte ich mir noch nichts dabei gedacht, viele Dinge sind dunkler wenn sie naß sind. Also fröhlich mit der Pipette Leimwasser hinterher und warten. Nach drei Tagen war der Schotter immer noch schwarz. Also nochmal drei Tage. Man ahnt es schon, an der Farbe hat sich nichts geändert. Himmelsakra sah das sch... aus!  Auf Bild 2 ist links der bereits früher verlegte Auhagen Schotter, auf dem rechten Gleis wurde mit Faller nachgeschottert. Vor dem Befeuchten war kaum ein Farbunterschied zu erkennen. Bild 3 zeigt den Schotter einmal festgeleimt und lose aufgestreut (roter Kreis). Zu meinem großen Glück hatte ich den Leim etwas zu stark verdünnt. Also alles mit einem harten Borstenpinsel auflockern und absaugen. Nochmal zum Modellbahnhändler meines Vertrauens. Diesmal fiel die Wahl auf Schotter von Noch, ebenfalls in herrlichen Grau. Leider waren nur noch zwei Beutel vorrätig, weshalb ich noch einen Beutel mit etwas helleren gesprenkelten Schotter mitnahm, gemischt sieht die Melange sogar noch besser aus. Vorsichtig geworden habe ich erst mal einen Gleisrest eingeschottert und siehe da: auch hier wurde der graue Schotter dauerhaft schwarz, während der hellere gesprenkelte seine Farbe behielt. Das habe ich so noch nie erlebt, vielleicht enthält das Nürnberger Leitungswasser auch einfach zu viel Kohlenstoff. Im Mineralwasser ist ja auch Kohlendioxyd und Kohle ist nun mal schwarz. Doch Spass beiseite, die Lösung war mal wieder ebenso einfach wie naheliegend: Wozu den Schotter festkleben wenn die Anlage sowieso nie bewegt wird? Bei der großen Bahn kommt schließlich nach dem Schotterwagen auch kein Tankwagen mit Leimwasser hinterher. Glaub ich jedenfalls. Im unbehandelten Trockenzustand sehen die Körner genau so aus wie ich sie haben wollte und sollte ich die Anlage einmal abbauen, brauche ich ihn nur mit dem Staubsauger entfernen (Bild 4). 

 

Mitte-Links

Der Rest der Arbeiten erledigte sich dann wie von selbst. Ich spare mir (und Ihnen) jetzt einfach eine ausführliche Bauschreibung, alle wesentlichen Techniken wurden bereits früher angewendet und beschrieben. 
Nun ist dieses Teilstück aber keineswegs fertig. Es fehlen noch viele Details wie Figuren, Kleinteile und auch einen Teil der Prellböcke muss ich noch besorgen. Der letzte Bauabschnitt wartet schon, dann sind die Stadthäuser mit den Hinterhöfen an der Reihe und auch die kleine Fabrik im Vordergrund muss noch gestaltet werden.
Begleiten Sie mich nun auf einer kleinen Reise über den mittleren Anlagenteil und die linke Seite des Rangierteils. Alle Gebäude können Sie als Bausätze bei mir erwerben, sie wurden teilweise durch kleine Umbauten an die jeweilige Standortsituation angepasst.
Rechts der Mühle an den Kleingärten vorbei macht die Bahn eine scharfe Kurve und es beginnt der untere Abschnitt der Industriebahn mit seinen vielen Anschlüssen. Im oberen Bereich mit seinen zwei Stumpfgleisen haben sich die PARO-Gummiwarenwerke und die Feinkostkonservenfabrik Schank & Fuht angesiedelt. 
Ganz hinten ist noch das große Lagerhaus der BayWa zu sehen. Die Konservenfabrik hat einen zweiten Gleisanschluss für ihr Kühlhaus, der auch von der Brennstoffhandlung von Christian Schwartz mitbenutzt wird.  Das Gleis daneben gehört der Spedition Leyer. Der Klemptner (im süddeutschen Raum Flaschner genannt) Max Gawasche und die Möbelschreinerei Siemfinger benötigen keinen Gleisanschluss, auch die Feinmechanische Werkstatt von Alexander Spoerl kommt ohne aus. Der Automechaniker Jacky Kohler repariert nicht nur alles was Räder hat, er handelt auch mit Gebrauchtwagen – aber das ist schon eine neue Geschichte.

 

Rechtsaußen

Es ist vollbracht, die Anlage ist fertig. Wobei eine Modellbahn ja angeblich nie fertig wird. Hier und da noch ein Detail, aber das wäre es dann auch schon, wie eingangs beschrieben möchte ich es nicht übertreiben. So wird manchen aufmerksamen Beobachter nicht entgangen sein, dass an vielen Stützmauern die Geländer fehlen. Stimmt, aber was bringen Geländer wenn sie ständig beim Rangieren beschädigt werden? Ich meine hier natürlich nicht durch Lok und Wagen, sondern durch den Rangiermeister dessen Hände groß sind wie die von King-Kong. Bei mir wird nämlich von Hand entkuppelt. Aus diesem Grund habe ich auch die Weichenlaternen weg gelassen, denn auch die Weichen werden von Hand gestellt. Dieser Teil der Anlage ist eben nicht wie der ländliche Abschnitt ein großes Diorama, sondern dem Betrieb vorbehalten. Und da müssen Kompromisse eben sein, wenn der Spielspass nicht völlig auf der Strecke bleiben soll. Überhaupt habe ich mir ein paar vielleicht historisch und nach den Moralvorstellungen der 1950er Jahre auch sittenpolizeilich nicht ganz korrekte Szenen erlaubt. Wem es nicht gefällt, der soll halt wegsehen.
Setzen wir unsere kleine Reise nun fort und beginnen mit den hinzugekommenen Details auf der bereits vorgestellten linken Seite. Im Kleingartenverein Sonnenfreunde (Abteilung Freikörperkultur)warten Mutter und Tochter bereits auf Vati der gerade von der Arbeit kommt. Der Kohlenhändler hat endlich seine Beleuchtungsmasten erhalten, was besonders in den Wintermonaten eine große Erleichterung darstellt. In der KFZ Werkstatt ist viel zu tun, da muss auch schon mal die Chefin mit anpacken. Leider ist ihr Blaumann wohl gerade in der Wäsche, vielleicht ist es aber auch einfach nur zu heiß an diesem Tag. Die gegenüber liegende Kneipe hat keinen guten Ruf. Hier treibt sich nach Meinung der Anwohner viel zwielichtiges Gesindel herum, was von dem Herrn im Hinterhaus regelmäßig mit dem Fernglas überprüft wird. Die andere Seite des Wohnblocks wird jedenfalls von anständigen Leuten bewohnt, auch das Hotel nimmt nur seriöse Gäste auf. Der Reifenservice in der ehemaligen Tankstelle hat anscheinend schon Feierabend gemacht, was auch für die Baustelle auf der Brücke zutrifft. Der Kolonialwarenhändler gegenüber hat jedenfalls noch geöffnet. Das Anwesen neben dem Restaurant "Zum braunen Bock" wurde nach dem Krieg nur notdürftig wieder hergerichtet. Der Feinkostladen von Karl Koth (ja, den gabs wirklich!) hat noch sein Notdach und auch das Waschhaus im Hof hat schon bessere Zeiten gesehen. Die Bombenschäden wurden noch nicht beseitigt und die Natur erobert sich das Gelände unverkennbar zurück. Bleibt zum Schluss noch die kleine Fabrik mit dem Gleisanschluss übrig. Auch hier deutet alles darauf hin, dass der Arbeitstag fast zu Ende ist. Der Lagerverwalter lässt sich sein Vorfeierabendbierchen jedenfalls schmecken.
Inzwischen sind seit Baubeginn neun Jahre vergangen und der Zahn der Zeit hat auch meine Modellbahn nicht verschont. Der Landschaftsteil ist mit einer ordentlichen Portion Staub bedeckt, was besonders da auffällt wo eigentlich Wasser sein soll. Jetzt sieht es mehr aus wie Eis, was sich optisch doch erheblich mit der grünen Vegetation beißt. Staubsanierung wird wohl das nächste und eventuell auch letzte Projekt. Dazu später vielleicht mehr.

 

Manöver

In den Anfangsjahren war die Bundeswehr noch größtenteils mit amerikanischen Großgerät ausgestattet. Oberfeldwebel Schmidt ist dieses „Ammiglump“ jedenfalls sehr suspekt, war er doch „von der alten Armee“ bessere Qualität gewohnt. Der nur wenige Jahre alte M47 hat jedenfalls einen kapitalen Motorschaden, und das so nahe an der Straße wo es jeder sehen kann. Wie peinlich dass es ausgerechnet seinen Panzer erwischt hat. Das Instandsetzungsteam ist zwar schon eingetroffen, aber ohne Bergepanzer wird es wohl nicht gehen und wer weiß wie lang das blöde Ding jetzt wieder in der Werkstatt steht. Dabei hat er sich solche Mühe gegeben, den Panzer mit Lehm einen anständigen Manövertarnanstrich zu verpassen. Alles umsonst und selbst der nahe Biergarten ist während der Dienstzeit tabu. Da bleibt einen mal wieder nichts erspart...

 

Das Ende naht!

Zuerst die schlechte Nachricht: Die Anlage wird noch 2021 komplett abgebaut. Das hat zwei Gründe:

Sie ist in meinem Arbeitszimmer und somit immer vor meiner Nase. Zuerst habe ich sie einfach nicht mehr wahrgenommen, aber mittlerweile kann ich sie nicht mehr sehen. Das wäre vielleicht anders wenn sie in einem separaten Raum oder im Keller untergebracht wäre. Außerdem macht sich der fehlende Schattenbahnhof mit der Zeit immer unangenehmer bemerkbar. Ich habe mir im Lauf der Jahre doch ab und zu eine neue Lok und ein paar Wagen gegönnt, muss wenn ich sie fahren will aber immer erst von Hand die Gleise leer räumen.

Doch, sie gefällt mir immer noch, aber es Zeit für Veränderung. Und hier sind wir bei Punkt zwei und der guten Nachricht: An ihrem Platz entsteht eine neue Anlage. Ein erster Plan ist auch schon vorhanden:

Wie man unschwer erkennen kann, verzichte ich dieses mal auf einen Kreisverkehr. Dafür ist die Strecke bedeutend länger. Natürlich verkehren hier nur Nebenbahngarnituren, womit wir auch schon bei der zweiten guten Nachricht wären: eine weitere Anlage mit Paradestrecke ist in einem anderen Zimmer bereits fast fertiggestellt. Natürlich werden beide Anlagen zu gegebener Zeit hier vorgestellt.

Zum Abschied werde ich die alte Anlage ein letztes Mal gründlich entstauben und Fotos von den noch nicht dokumentierten Winkeln machen, größere Sorgen um Kollateralschäden beim Fotografieren muss ich mir dann nicht mehr machen.

Abschied

Nun ist es also soweit: Hanullingen existiert nicht mehr. Ganz verschwindet die Anlage aber nicht. Der Unterbau wird weiter verwendet und auch einige der selbst gebauten Bauernhäuser feiern eine Auferstehung in „Gräfenstein“.

Die nicht mehr benötigten Modelle, vor allem die auf der Stadtseite, werde ich verkaufen. Wer Interesse hat, sollte einmal einen Blick auf die Rubrik „Fertigmodelle“ riskieren:  Fertigmodelle

Als (diesmal wirklich) letzten Gruß hier noch ein paar neue Fotos. Die teilweise suboptimale Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, ein Teil der Bilder entstand mit der Handykamera, und zwar da wo ich mit dem „richtigen“ Fotoapparat nicht hingelangt bin.

Vielen Dank an alle die den Bau der Anlage verfolgt haben und auf Wiedersehen, demnächst in „Bad Spencer“ und in „Gräfenstein/Oberfranken“

Druckversion | Sitemap
© muellers-bruchbuden

Diese Homepage wurde mit IONOS MyWebsite erstellt.